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Warum läuft Frau K Amok

eine pseudofeministische Selbstmitleidsarie [ Theater Magdeburg 2010-2011 ]

geschichtenerzaehler
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Inhalt Es gibt fast sieben Millionen Singles im Alter zwischen 25 und 55 Jahren in Deutschland und es werden täglich mehr.

Frau K. ist ebenfalls Single, mit zu kleinen Titten und sorbischen Becken, fahndet die von Natur aus Benachteiligte im großen Singlehaifischbecken nach dem passenden Mann. Hilfesuchend wendet sie sich an Dr. Igor – Spezialist auf dem Gebiet - und befolgt jeden seiner teils irrwitzigen Ratschläge.

Eine Performance über die Unmöglichkeit, den Richtigen zu finden. Für Singles und welche, die es werden wollen.

Frau K

Rezension Frau K. braucht professionelle Hilfe. Frau K. sucht einen Mann. „Frau K. läuft Amok“ von und mit Katharina Brankatschk war am vergangenen Wochenende im Schauspielhaus Magdeburg zu erleben. Keine Sorge, niemand kam zu Schaden. Im Gegenteil: Die Schauspielerin lieferte in ihrer One-Woman-Performance unter der Regie von France-Elena Damian einen vergnüglichen Abend voller Witz und Weisheiten.
Von Frau K. sind anfangs nur Beine zu sehen, pinkfarben bestrumpft, grüne Pumps an den Enden. Sie ragen aus einer freistehenden Badewanne. Frau K. äußert Sehnsüchte, fordernd und flehend, verzweifelt und wütend. „Ich will mit dir einschlafen, ich will deinen Nacken massieren, will Fotos von dir machen, wenn du schläfst ...“.

Für jede Sehnsucht fliegt ein knuddeliges Plüschtier brutal in hohem Bogen über die Bühne. Augenblicke später steht sie da, Frau K. in voller Blüte, im Hochzeitskleid, bereit, auf die Ratschläge von Dr. Igor zu hören, um den passenden Mann zu finden. In ihrer „pseudofeministischen Selbstmitleidsarie“ geht Katharina Brankatschk voll auf. Sie versteht es, mit komödiantischem Können und Entertainer-Qualitäten bestens zu unterhalten. Sie ist die leidende Single-Frau, aber auch die singende 50er-Jahre-Mutti und der behornbrillte Dr. Igor. Köstlich, wie sie um den lebensgroßen Lego-Mann auf der Bühne scharwenzelt, ihn liebkost, ihn mit lieblichen Shakespeare-Versen zu bezirzen versucht und ihn doch nicht weich bekommt („Du musst dich entspannen, manchmal denke ich du bist aus Holz.“). Sie wälzt sich schmachtend über den Boden, tanzt an der Stande, tänzelt über die Bühne. Ein Höhepunkt ist ihr symbolisches Anrennen gegen den inneren Widerstand, den Dr. Igor rät zu überwinden. Die Zuschauer sind Teil des Spiels. Brankatschk bezieht sie immer wieder mit ein, fragt nach, vergewissert sich, ist Kupplerin.

„Frau K. läuft Amok“ ist ein großer Spaß. Es wäre schade, wenn es bei der einmaligen Aufführung innerhalb der Schauspielhaus-Veranstaltungsreihe „Nachtschicht“ bleiben würde.“

[ Magdeburger Volksstimme I 25.5.2010 ]

Inszenierung & Konzept France-Elena Damian
Ausstattung Achim Naumann d'Alnoncourt
Spiel & Konzept Katharina Brankatschk

Frau K

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