Mamos Mama Mena

Über das Projekt

Im Mai als das Kollektiv für eine Woche nach Kaunas eingeladen wurde, war die Stadt mit Solidaritätsbekundungen für die Ukranine geschmückt. In der gesamten Innenstadt waren ukrainische Fahnen zu sehen. Im Zentrum der Fußgängerzone stand eine Fotoausstellung . Ukrainische U-Bahnhöfe als Refugiumsplätze, Massengräber, und Soldaten waren auf großen Fotoplakaten zu sehen. Viele Litauer*innen erinnerten sich noch an der Zeit als Litauen unter russischer Besetzung war. Denn erst 1990 erlangte Litauen seine Unabhängigkeit und trat 2004 der Europäischen Union bei.

In Kooperation mit Eglė Urmanavičiūtė von der Stadtführungsorganisation Ekskursas aus Kaunas suchten wir im April 2022 Frauen, die sich der Besetzung in Kaunas auf verschiedenen Weisen widersetzt hatten. "Mamos Mama Mena" heißt soviel wie "Mutters Mutter erinnert sich".

Gemeinsam entwickelten wir einen telefonischen Stadtteilparcour, der am 1. Mai 2022, am Litaunischen Muttertag, Premiere feierte. Die Besucher*innen fanden an ausgesuchten Plätzen in Kaunas weiße Stühle, unter denen Briefumschläge versteckt waren. Die Umschlägen enthielten Informationen zu den Orten, an denen Sie sich befanden, aber auch eine spezifische Telefonnummer einer Großmutter, die Ihnen über ihr Leben in dem jeweiligen Gebäude erzählte.

So entstanden intime eins zu eins Telefonate zwischen den Besucher*innen und den Großmüttern und alltägliche Geschichten wurden mit Fremden ausgetauscht.

Um die 30 Besucher*innen kamen in den Genuss dieses einmaligen Ereignisses, der auch neue Freundschaften entstehen ließ.

Photo Credits: Renardas Gruodis, Caram Kapp